November 2013
30. November 2013
BREAKING NEWS +++ BREAKING NEWS +++ BREAKING NEWS
Ich werd wahrscheinlich PAPA :-) Ist das nicht der Hammer?
Mann, ich bin noch so aufgeregt. Wo fang ich am Besten an zu erzählen? Hm.... am besten einfach ganz vorne.
Letzten Donnerstag Abend kam die Chefin ein wenig grinsend nach Hause und faselte irgendwas von "übers Wochenende erwachsen werden". Die Erläuterung folgte sofort: Die Chefin erhielt am Donnerstag im späten Nachmittag einen Anruf. Sie solle ganz schnell jemanden anrufen, um etwas zu besprechen. Das hat die Chefin auch sofort gemacht und es stellte sich heraus, dass mein Papa Simon im Zwinger Heart from Cologne decken sollte. Die Braut - Hexe (D. Llaithllen Fly Till Dawn) - machte aber ihrem Namen alle Ehre und die zwei konnten sich kurz gesagt nicht ab, also quasi überhaupt nicht ab. Dann ging wohl in Wörrstadt das große Grübeln los, weil der Auserwählte nun mal bei der Braut keine Schnitte hatte. Ein adäquater Ersatz musste her und weil den Leuten von Hexe Papas Ahnenlinien so gut gefallen, kamen alle Beteiligten auf mich. Angekört is de Jong ja und nun hieß es nur noch die Chefin überzeugen. Und deshalb die Telefoniererei am Donnerstag Abend.
Freitag machte die Chefin dann einen halben Tag frei und gegen 14 Uhr klingelte es an der Tür. Nach kurzem Hallo der Menschen musste klein Clay in seinen Vari-Kennel ins Schlafzimmer. Ich kann
berichten: er fand das Kacke!! Also allein sein, ist echt nicht seins. Ein paar Minuten später sah ich durch die Glastür im Flur, dass eine Whippetdame das Haus betrat. Huiiiiii, mein kleines Dobby
Herz machte einen Purzelbaum. Die Lady durchstöberte dann erst mal Esszimmer Wohnzimmer Küche und ich stand wie ein Depp vor der Tür. Meine Nase witterte schon Leckeres und das hatte nix mit Futter
zu tun.
Wieder ein paar Minuten später öffnete sich die Tür zwischen Küche und dem Flur, wo ich wie auf heißen Kohlen wartete. Und da war sie, die Hexe. Mannomann, das hat sofort gefunkt zwischen uns. Die
Herzchen flogen nur um uns rum, als wir erst mal wie wildgewordene Handfeger durch die Räume stoben. Über Tisch und Bänke. Die Zwischenrufe, die uns zur Vorsicht mahnen sollten, haben wir gar nicht
mehr gehört.
Wir beide waren ja noch Jungfrau und irgendwie total übererregt. So wurde das mit unserem Liebesspiel erst mal nix. Ich war nach kurzer Zeit fix und alle und so beschloss die Chefin, dass ich erst mal in die Box musste. Runterfahren! Boah, wie gemein. Und Hexe, die alte Hexe, stolzierte laufend an mir vorbei. Ich sag Euch, meine Hormone fuhren Achterbahn. Nach einer guten Stunde durfte ich wieder raus und war jetzt deutlich cooler. Ganz zärtlich fanden Hexe und ich zueinander und waren glücklich vereint. Selig und groggy. Es dauerte gefühlte Ewigkeiten, bis wir uns wieder voneinander lösen wollten.
Den Abend verbrachten wir in gelöster Stimmung, die Menschen bei lecker Essen und Champus, wir eher enthaltsam. Kennt ihr das, wenn man vor Schmetterlingen im Bauch keinen Platz mehr hat für sein Futter? Erst als Hexe zu Bett ging, hatte ich dann doch nochmal Lust auf mein gekochtes Hähnchen. Und heute morgen hätt ich die Dame meines Herzens einfach nochmal zum Frühstück vernaschen können. Hab ich dann auch gemacht. :-)
Später sind wir dann noch eine Runde gemeinsam Spazieren gegangen. Schwer verliebt. Und meine Chefin hat Fotos geschossen. Hier mal ein paar Bilder vom Hochzeitspaar.
Nun heißt es Daumen drücken, dass das wirklich geklappt hat und ich Papa werde. Meine Kinder sollten dann Ende Januar 2014 schlüpfen. Den Stammbaum findet ihr unter http://thewhippetarchives.net/testmating.php?dam=83553&sire=106586&gens=5
Alles Weitere erfahrt ihr bei der Regierung von Hexe auf der Internetseite http://www.heartfromcologne.de/Neuigkeiten. Wenn also jemand auf der Suche nach einem Super-Duper-Weltklasse-Dobbykind ist, meldet Euch dort. Auf dass meine ersten Welpis wundervolle Familien finden!!!!
Euer seliger Dobby
P.S. Es freuen sich auch schon die "Urgroßeltern" wie bolle. Also Daumen drücken nicht vergessen!!!
Mittwoch, 27. November 2013
Nach dem Meeting ist vor dem Meeting
Teufel auch - das waren spannende Tage seit meinem letzten Eintrag. Die Chefin ist Donnerstag und Freitag zusehends nervöser geworden. Am Samstag kam dann der große Tag: Whippetmeeting des DWZRV in Gelsenkirchen. Dafür ist die Chefin dann extra früh aufgestanden, hat sich rausgeschlichen und war dann erst mal weg. Kam auch erst spät nachts wieder. Am nächsten Morgen wurde uns dann alles haarklein berichtet, dem Chef, dem Clay und mir. Hier eine "kurze" Zusammenfassung:
Nachdem die Chefin um 9 endlich in Bochum war, hat sie erst mal jemanden abgeholt, der ihr beim Thema Zuchtwertschätzung zur Seite stehen sollte. Das war der Ludwig Küper, der früher mal of Good
Family gezüchtet hat und wer aufgepasst hat, weiß, dass Clays Papa Indiana Jones of Good Family heißt. So kam damals der Kontakt zustande und Ludwig als Quell alten Wissens der Whippetszene hat uns
schon so manche Zusammenhänge erläutert, die ein einfacher Newby nicht auf Anhieb durchblicken kann.
Von Bochum aus ging es nach Gelsenkirchen zum Rennverein. Dank Ludwig hatte sich der Einsatz des Navi erübrigt ;-) Vor Ort traf die Chefin dann auf Heike Schneider (of lordly essence), ihres Zeichens
ebenfalls Antragstellerin und Anwärterin auf das Amt des Zuchtkommissionsmitglieds (kurz ZKM), Nina Langanke (purzelpix.de) und Monja Frey - alles Mitstreiter in der gemeinsamen Sache "Pro Whippet".
Aber es sollte noch lange nicht losgehen und so stieg der Konsum an Kaffee und bei manchen auch an Zigaretten. Nach und nach trudelten immer mehr Leute ein, u.a. auch Clays Züchter, der zwar nett zur
Chefin war, aber nun aufgrund wohl ihrer Anträge nicht gleich in Jubelgeschrei verfiel.
Um 11 ging es direkt mit einer Planänderung los: Die Wahl des ZKM wurde, da die andere Kandidatin Claudia Bertelsbeck überraschend ihre Kandidatur zurückgezogen hatte, erst mal verschoben, um der
Whippetgemeinde Zeit zu geben, ob sich nich noch ein weitere Kandidat für das Amt finden würde. Und so startete die Versammlung erst mal mit einer reihe Zahlen und Fakten, von Wurf- und Welpenzahlen,
leergebliebenen Hündinnen und allerlei Ergebnissen von Coursing- und Renn-EM.
Der nächste Punkt war dann wohl der, der etwa 120 Leute nach Gelsenkirchen gelockt hatte - absoluter Teilnehmerrekord ever! Es ging um die obligatorische Einführung des sog. Mars-Test, durch den eine Rassereinheit festgestellt werden kann. Wie ihr ja sicher schon gesehen habt, haben Clay und ich den Test auch gemacht. Für mich war das Ergebnis wie es sein soll (100% Whippet), bei Clay konnte leider ein Greyhoundanteil nachgewiesen werden. Dennoch sieht er aus wie ein Whippet, läuft wie ein Whippet, frisst wie ein Whippet, kuschelt wie ein Whippet und ist mindestens so bekloppt wie ein Whippet - also alles normal.
Zum Thema referierte Ursula Arnold, DNA Beauftragte des DWZRV. Mit Uschi hatte die Chefin schon viel viel über den Mars-Test telefoniert und sich ausgetauscht. Uschi war es auch, die den Test für den DWZRV etabliert hat. Hier wurden seinerzeit 30 Whippets, die möglichst wenig miteinander verwandt waren, ausgesucht, es wurden Proben gesammelt und diese wurden an Mars geschickt, um ausgewertet zu werden. Die Ergebnisse wurden mit der dort bereits vorliegenden Datenbank zu englischen Rennwhippets und amerikanischen Showwhippets abgeglichen und es zeigte sich, dass ein Großteil der vom DWZRV eingesandten Proben ebenfalls in das Cluster fielen. Allerdings zeigte sich auch, dass sechs der getesten Hunde hier herausfielen und in Richtung Greyhound tendierten. Hierzu gab es dann auch verschiedene grafische Darstellungen.
Wie zu erwarten war, wurden die Ergebnisse in Zweifel gezogen. Die Fragen waren erst mal weitgehend neutral, wurden aber im Laufe des Vortrags schärfer. Sie kamen vor allem aus der Ecke der Leute, die mit ihren auffallend großen Whippets die Rennbahnen beherrschen und denen Einkreuzung von Greyhounds in die Rasse Whippets irgendwie nichts auszumachen scheint. Im Gegenteil... Frau Arnold blieb ruhig und gelassen und hatte für jede Frage die passende Antwort. Leider wurde die nicht immer bis zum Ende ausgeführt, weil einige Leute auch zum 20. Mal ihre bereits längst geklärten Fragen erörtern wollten.
Herr Heiermann (High on Emotions) brachte die Situation sehr treffend auf den Punkt. Es werden / wurden Greys eingekreuzt und das darf nicht sein. Denn wenn einer zu Porsche geht und sich einen Carrera kauft, will er doch auch keinen Volkswagenmotor verbaut sehen. Weiterhin müsse man sich bewusst darüber sein, dass es sich hier schlicht um Betrug handelt, wenn man einen Whippet verkauft, der eigentlich keiner ist. Auch der Einwand von Frau Arnold, der Barbara Thiel, die Moderatorin, zur Seite sprang, ändert hieran wenig. Der Mars-Test, so Frau Arnold sei (noch) nicht justiziable. Und Frau Thiel verwies auf Absprachen bzw. ein Meeting mit dem VDH, der hinter der bisherigen Vorgehensweise. Das brachte die Chefin auf den Plan, denn die hatte genau das im Vorfeld mit den Juristen aus ihrer Abteilung diskutiert. Tatsächlich ist das alles nur eine Frage der Zeit, bis man den Test wasserdicht hat. Wenn eine Klage vor Gericht geht und Mars kein Eigengutachten für die Zuverlässigkeit des Tests liefert, dann wird das Gericht mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Gutachten in Auftrag geben. Großkonzerne wie Mars oder auch das bekannte Labor Laboklin oder Eurofins in Deutschland werden sich wohl kaum die Blöße geben, etwas zu vertreiben, was rechtlich nicht haltbar wäre. Grade, wenn man bedenkt, wie klagewillig die Amerikaner doch sind.
Vor diesem Hintergrund führte Ursula Arnold weiter aus, dass der Test mehrfach getestet worden sei und in nahezu allen Fällen exakt das zu erwartende Ergebnis geliefert hat. Da half es auch nichts, dass wieder mal die Test-Gegner-Fraktion mit Beispielen aufwartete, dass beispielsweise Molosser, Hirtenhund oder Terrier im Whippet gefunden wurden. Dieser Umstand war leicht zu erklären, weil es bei Mars zwei Panels zum Abgleich gibt: ein "großes" Panel mit allen in Amerika geläufigen Hunderassen und ein Panel, das Sighthoundpanel, das für den DWZRV etabliert wurde. Letzteres enthält sämtliche Windhunde, die im großen Panel enthalten sind, umgekehrt wurden aber die Windhundrassen, die durch den DWZRV neu etabliert wurden, nicht auf das große Panel übertragen. Wird also der Abgleich mit dem falschen Panel vorgenommen, kommen auch entsprechend abstruse Ergebnisse heraus.
Nach diesen Ausführungen hatten die Leute irgendwie wohl mehr Interesse an der schon servierfertigen heißen Suppe, als an weiteren schwer verdaulichen Ausführungen zum Marstest. Ein etwas abrupter Cut sollte dann zu einer Abstimmung aufrufen (bevor noch die Stimmung kippt), aber die Chefin meldete sich zu Wort und zog die Anträge zurück, hauptsächlich vor dem Hintergrund, dass die Darstellung des Mars-Tests derzeit unzureichend ist und erst mal abgewartet werden sollte, bis weitere Ergebnisse vorliegen. Irgendwie ging an diesem Punkt ein Seufzer der Erleichterung durch die Reihen, sah man doch die Whippetleute recht deutlich in zwei Lager gespalten.
Nach der Suppe ging es dann zum nächsten Punkt der Chefin: der Aufbau einer Datenbank gesundheitsbezogener Daten der Whippets im DWZRV. Über die letzten Monate hatte sie ja schon fleißig aus allen zur Verfügung stehenden Quellen Angaben gesammelt. Sei es zu Hodenfehlern, Hunden mit Herzproblemen (und da gab es auch schon einige Todesfälle), Epileptikern, und und und. Die Liste war lang und ca. 150 erfasste Hunde in nur neun Monaten lassen den Schluss zu, dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisbergs handeln kann. Frau Trudi Rogoll führte hier an, dass das alles nicht sein könnte, der Whippet sei eine gesunde Rasse und die ganzen Hunde mit Herzproblemen sind sicher nur tattrig und alt. Dem konnte die Chefin widersprechen, denn leider waren grade die verstorbenen Hunde 1,7 Jahre, 5,4 Jahre, 8,9 Jahre, 10,7 Jahre und 13,6 Jahre alt. Mindesten drei davon also noch viiiel zu jung zum sterben. Auch die Liste der noch lebenden herzkranken Whippen ist sehr traurig und besorgniserregend. Schützenhilfe bekam die Chefin hier aus der "Tierarzfraktion" in Person von Barbara Kessler (LMU) und Jana Keim. Beide stellten recht plastisch dar, dass man sich die Gesundheit des Whippets nicht mehr schön reden sollte. Die Fälle häufen sich und ein Verschweigen betroffener Linien macht die Zucht sicher nicht gesünder. Jana Keim hat hierzu einen schönen Blogeintrag verfasst, den man sich unbedingt durchlesen sollte http://sayhas.wordpress.com/.
Der Vorschlag einer Datenbank und die Sinnhaftigkeit einer solchen wurde im Prinzip gut aufgenommen. Nur hatte wohl keiner mit dem Neid, der Missgunst, dem Egoismus und der gnadenlosen Konkurrenz und Feindseligkeit unter den Züchtern gerechnet, die einen solchen zuchtübergreifenden Informationsaustausch bereits im Keim erstickt. Die Vernunft hat auf diesem Boden keine Grundlage. Und so kam es, wie es kommen musste: die Datenbank finden alle toll, aber keiner will Daten dafür liefern. Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Immerhin hat sich Frau Noel Haidle bereit erklärt, eingehende Gesundheitsfragebögen zu sammeln. Wir hoffen ja noch, dass sie diese dann auch erfasst und auswertet, sonst geht es mit dieser Sache so wie mit den Ergebnissen aus den Wurfabnahmen: sie verschwinden im Schrank und werden nie mehr gesehen. Immerhin erklärte sich Barbara Thiel bereit, den aktuellen DWZRV-Whippet-Fragebogen nochmal hervorzukramen, upzudaten und ggf sogar in der Verbandszeitschrift zu bewerben. Das Votum in Sachen Gesundheits-Datenbank war jedenfalls eindeutig dafür.
An dieser Stelle gab es dann erst mal wieder eine Pause zum Durchschnaufen, ne Runde Kaffee und Kuchen. Und dann ging es mit einem Vortrag von Herrn Haas und dem Tagesordnungspunkt "Nationale
Hunde" in der Gebrauchshundklasse weiter. Irgendwie verliefen die Diskussionen hierzu in komplett unterschiedliche Richtungen. Oder anders gesagt - es war ein grandioses Durcheinander. Auf der einen
Seite wurden die Zulassungskriterien für die Gebrauchshundklasse erörtert, die an sich total ungerecht sind, weil zu große Hunde in allen Klassen außer dieser ausgestellt werden dürfen und hier keine
Gerechtigkeit und keine Sinnhaftigkeit zu erkennen ist, weil auch der große Hund durchaus seinen Job tut. Auf der nächsten Seite wurde dann diskutiert, warum große Hunde nicht mal eine
Leistungsurkunde erhalten können und im weiteren, warum sie keine Titel erhalten. So könnten nämlich falschen Einmessungen von großen Hunden, um doch noch Titel zu erringen, vermieden werden. Die
Meinung von Herrn Haas dazu war, dass dies nicht das Problem der falschen Messungen entschärfen würde. Dazu gab es aber von der Whippetgemeinde ausnahmsweise mal ein geschlossenes Contra. Auch Frau
Marina Franz aus der Sportkomission sah in einer Titelvergabe an zu große Whippets eher das Problem, dass man dann einen Freifahrtschein für Übergröße generiert. Und wo wir grad bei Übergröße und
Messungen thematisch angelangt sind, können wir ja dann auch noch gleich über die ausgemessenen Hunde von Versoix diskutieren. Dazu soll es in der kommenden Woche ein Treffen von Vertretern aus NL,
BE und DE geben, um hier eine gemeinsame Position zu finden. Leo Steenbergen führte zu diesem Thema an, dass NL bereits entschlossen haben, sämtliche Whippets, die in den letzten drei Jahren gemessen
wurden, nachzumessen. Der DWZRV distanziert sich aber eher von einer solchen Vorgehensweise. Sehr schade! Schade auch, dass man nun keine Butter bei die Fische zu diesem Thema bekam. Interessant wäre
auch zu erfahren, was mit den Messrichtern passiert, die reihenweise zu große Hunde eingemessen haben.....
Und wo wir grad beim Messen sind, konnte die Whippetgemeinde dann auch noch eine satte Stunde über den Antrag von Frau Rogoll diskutieren, wie groß und von welcher Beschaffenheit die Messtische für
Whippetmessungen zu sein haben. Die Chefin hat echt schon gewitzelt, dass man die doch für die Whippetjungs blau streichen und 51cm hoch machen sollte und für die Mädels in rosa und auf 48cm Höhe.
Dann sieht man schon wenn der Hund neben dem Tisch steht, ob er im Maß ist oder nicht. Zum Glück hat sie das nicht laut geäußert.
Frau Rogoll berichtete dann noch über die Gefahr vom Start in die Kurve und einiger Auswertungen zu diesem Thema mit der Quintessenz, dass die Verletzungen beim Start in die Grade in der ersten Kurve deutlich häufiger und vor allem fataler sind, als beim Start in die Kurve. Sie bot an, hierzu noch einen Film zu zeigen. Aber in Rücksichtnahme auf die hungrigen Mäuler wohl besser erst nach dem Essen.
Dann gab es nochmal einen Raucherpause und es ging mit dem quasi letzten Antrag zur Zuchtwertschätzung weiter. Die Luft war aber definitiv raus, die ersten Leute schon abgereist, die übrig gebliebenen hungrig und lustlos. So verwundert es auch nicht, dass so ein wichtiges Thema eigentlich totgeschwiegen und abgewürgt wurde. Die Zuchtwertschätzung ist ein Mittel, um durch Berechnungen und Einbeziehung der Daten der nächsten Verwandten zuverlässigere Aussagewerte zur Vererbung bestimmter Merkmale zu erzielen. Bei Größe zum Beispiel ist nicht davon auszugehen, dass nur weil ein Hund groß ist, auch seine Nachkömmlinge groß werden. Oder umgekehrt, auch ein Zwerg kann große Kinder haben. Da die Zuchtwertschätzung bereits in den Jahren 1997/98 im DWZRV etabliert wurde, die wenigsten jedoch den Verstand hatten, sich mit diesem komplexen Thema näher zu beschäftigen, wurde sie sang und klanglos 1998/99 abgeschafft. Was bei anderen Zuchtvereinen lang etabliert ist und zu signifikantem Rückgang zum Beispiel von HD und ED oder bei den Berner Sennen zu einer Verlängerung der Lebenserwartung geführt hat, ist den Whippetleuten einfach nicht begreiflich zu machen. Gut, man mag argumentieren, dass Größe keine Krankheit ist, aber es gibt nun mal einen Standard, der die Größe für Rüden auf 51 und für Hündinnen auf 47 cm festlegt. Der gerät aber zusehends in Vergessenheit, wie mir scheint und so tummeln sich im Ring oder auf der Bahn immer mehr Whippets, die hier über das Ziel hinaus schießen.
Ich Dobby Hund gehöre zwar auch dazu - mit meinen 54 cm bin ich schon stattlich - aber im Ring falle ich unter den ganzen Schlachtschiffen überhaupt nicht mehr auf. Im Gegenteil: ein Richter bescheinigte mir schon "excellent size" - na hervorragend. Aber im Gegensatz zu den Schlachtschiffen, hab ich lauuuuuter kleine bis mickrige Verwandte. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich wirklich groß vererbe sind echt gering!!
Also fühlt sich die Züchterschaft gegängelt, wenn man ihnen bestimmte Verpaarungen mit Riesen verwehren will, wenn man jeden Hund, der verfügbar ist, messen sollte, wenn man einzelne Hunde gar
nicht mehr in die Zucht nehmen könnte. Na und? Wo will man denn hin? Der Genpool mit kleinen Hunden wird bei derzeitigen Zuchtbestrebungen sicher nicht größer. Aber das werden sie wohl erst
schnallen, wenn der letzte im Maß stehende Hund aus dem Ring geschickt wurde mit einem g weil zu klein......
Zum Glück gab es nach dieser ermüdenden und frustrierenden Diskussion endlich was zu Essen - hat die Chefin erzählt. Da konnte sie dann endlich abschalten und hörte wohl auf zu zittern wegen der
ganzen Aufregung. Und das Essen war echt lecker. Total doof, dass sie mir nix mitgebracht hat. Aber wir waren heilfroh, als sie um 1 endlich wieder heil zuhause war.
Nun heißt es, nach dem Meeting ist vor dem Meeting. Wir werden also weitermachen und recherchieren, sammeln, dokumentieren - bis irgendwann der Stein gehöhlt ist....
Mittwoch, 20. November 2013
Was lange währt und was nicht hätte sein müssen
Seit meine Leute wieder aus dem hundefreien Urlaub (*grummel*) zurück sind, ist wieder das ein oder andere passiert. Nee, nix Schlimmes.
Ich glaub, ohne Termine am Wochenende, das geht fast nicht mehr. Ich hoff nur, dass das doch mal irgendwann wieder ein bisschen ruhiger wird. Letzten Samstag sind unsere Leute wieder früh aufgestanden und waren plötzlich verschwunden. Drei Stunden später waren sie wieder da, das Auto war gewaschen und hatte seine Winterschuhe an. Wird ja nun echt kalt und da muss das wohl sein.
Dann hätte eigentlich ja Wochenende anfangen können. Aber weit gefehlt. Wir haben ein bisschen mit unseren Leuten gespielt, aber rausgehen wollten wir nicht. Hat ja mal wieder geregnet und war kalt. Da hatte ich keinen Bock drauf. Im Nachmittag kamen dann Freunde von unseren Leuten und hatten ein kleines Baby dabei. Deshalb mussten wir ins Wohnzimmer und mussten da bleiben, aber wir konnten ja die ganze Zeit gucken, was die Leute im Esszimmer machen. Nur vom Kuchen haben wir mal wieder nichts abbekommen. Ab und zu durfte der kleine Paten-Tim uns mal aus der Nähe gucken, aber ganz nah ran durfte die Chefin ihn doch nicht an uns ran lassen. Da hatte die Mama von Tim n bisschen Bammel. Tim hat uns mit ganz großen Augen angeschaut, hatte aber natürlich keine Angst vor uns. Wir sind ja auch echt saubrav. Geschnüffelt haben wir aber wie die Großen. So ein Baby duftet schon interessant. Bei mir löst das immer Erinnerungen an die Zeit bei meiner Züchterin aus. Dort gab es ja auch ein kleines Kind, mit dem wir gespielt haben. Seither bin ich totaler Kindernarr.
So ging der Samstag zu Ende. Am Sonntag haben wir dann alle erst mal ausgeschlafen und genüsslich gefrühstückt. Und dann hat die Chefin ein wenig rumtelefoniert, uns mit unseren Muscleshirts bekleidet und ins Auto verfrachtet. Der Chef blieb zuhaus, und wir drei machten uns auf den Weg nach Landstuhl. Yieebbiiiiieh - endlich mal wieder Rennbahn-Training. Das Wetter war zwar nicht super, aber echt ok. Whippets waren zum Glück auch dort und sogar diesmal Bahnbeobachter. Alle Voraussetzungen also gegeben für Clays letzten Lizenzlauf. Aber zuerst war ich dran. Ich durfte als Hahn im Korb mit Fly und Zita laufen. Zita und ich sind als Vertreter der Show-Fraktion zwar nicht die Schnellsten, aber sicher die Schönsten. Und so überließen wir Fly den Sieg. Aber es hat tierisch Spaß gemacht, mit den Mädels zu rennen. Das war das erste Mal, dass ich auf der Bahn keinen Sololauf absolviert hab. Im Coursing bin ich zwar schon mit anderen Hunden gestartet, aber für die Bahn war dieses Dreierfeld Premiere. War ein sauberer Lauf und echt gut.
Anschließend kam unser weißer Renner an die Reihe. Er ging mit Abby und Paul an den Start. Aus Box 1 - zur Sicherheit, weil Clay doch gern nach innen läuft, wie die Chefin dachte. Pustekuchen. Nach dem Verlassen des Startkastens lief Clay erst mal Zickzack durch die anderen beiden Hunde, um sich schön an die Spitze des Feldes zu setzen. Paul konnte aber auf- und überholen, so dass Paul dann auch als Erster durchs Ziel ging. Aber für Clay ist das Rennen nicht mit dem Ziel, sondern mit dem Erwischen des Hasen zu Ende. In der Kurve des Auslaufs hat er sich Paul geschnappt und die beiden liefen supertoll Kopf an Kopf, bis Clay dann nochmal alles mobil machte, was ging und als Erster am Hasen war. Ein absolut sauberer Lauf mit schönen Überholvorgängen und dieser genialen Kopf an Kopf Sequenz. Der Lauf macht der nunmehr fertigen Lizenz echt alle Ehre. Jetzt warten wir nur noch auf die Zusendung des langersehnten gelben Zettels.
Bis dahin steigt die Spannung und die Arbeit für die Chefin in Vorbereitung auf das Whippetmeeting. Bei 120 Anmeldungen hat das Organisationskommittee den Sack zu gemacht, aber es hätten sich noch weitere Leute dafür interessiert. Nur noch drei Tage, dann wissen wir, wie der Spaß ausgegangen ist. Die Spannung steigt.
Heute Abend wollten wir dann noch ne Wiesenrunde gehen, aber es ist draußen nun eiseeisekalt. Trotz Mänteln wollten wir nur noch zurück ins Warme. Somit waren die letzten Tag wie ihr seht, recht durchwachsen. Weil, Winter zählt zu den Dingen, die der Whippet nicht braucht: kalt, nass, früh dunkel. Da sieht man nicht mal die Stacheldrähte und rennt rein - Clay kann ein Lied von singen. Heilt aber zum Glück schön und das Auge hat knapp aber Gott sei Dank nix abbekommen. Schlimm schlimm schlimm.
So, heute gehen wir mal früh schlafen. Deshalb meld ich mich auch für heute mal ab. Gute Nacht, liebe Welt da draußen.
Euer Dobby
Montag, 11. November 2013
Urlaub - oder so ähnlich
Sorry, dass ich mich nicht gemeldet hab. Aber meine Chefetage und damit auch meine Ghostwriterin war einfach so in Urlaub. Die haben uns nix gesagt und einfach klammheimlich einen Urlaub geplant und man stelle sich vor: OHNE uns! Ich bin quasi entrüstet.
Die waren schon ne ganze Zeit ordentlich betriebsam. Da wurde Wäsche gewaschen und geräumt und auch das Gästezimmer in die Vorbereitungen mit einbezogen. Im Gästezimmer passiert sonst nie was. Ist ja nie einer drin, dann muss da auch nix gemacht werden. Aber als dort die Betten frisch bezogen wurden, ahnte ich schon, dass wir wohl Besuch bekommen. Besuch ist immer super!
So war es dann auch. Am vorletzten Samstag trafen die Eltern vom Chef bei uns ein. Kurzes Hallo, dann weitere Betriebsamkeit, schnelles Schlafengehen und morgens früh raus. Komisch melancholisch bekamen wir dann am Montag früh noch ein Abschiedsküsschen und dann verschwanden Chef und Chefin sowie der Papa vom Chef. Letzterer kehrte zwei Stunden später ohne unsere Leute wieder heim. Irgendwas hab ich am Rande mitbekommen von Urlaub und Fliegen und Venedig, aber schlau wurde ich darau nicht wirklich.
Jedenfalls waren wir dann erst mal mit den Chef-Eltern allein. Kein Problem, die sind ja echt gut drauf. Und der Chef-Papa ist mit uns beiden Hundis eh total jeck ;-)
Gegen Mittag ging unser Urlaubsprogramm dann direkt mit Regen-Loch-Spaziergängen los. Auf unseren Spielwiesen durften wir wie immer frei laufen und uns erst mal ordentlich auspowern. Der gelbe Ball war nach zehn Minuten Vollgas ebenso wie wir nass und matschig. Aber egal - war ja ein Heidenspaß. Dann ging es leider mit Leine weiter. Nach anderthalb Stunden waren wir nass und glücklich wieder zuhaus. Dort gab es erst mal lecker Mampf und dann mussten wir erst mal ruhen. Der Chef-Papa hat uns nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Abends dann waren Clay und ich arg irritiert. Unsere Leute kamen nicht heim. Und somit ging es zum Schlafen auch komischerweise nicht hoch ins Schlafzimmer. Stattdessen holte unser neues Personal unsere Schlafsäcke runter in die Küche, schickte uns schlafen, löschte das Licht und ließ uns allein im Dunklen. Wir waren arg irritiert. Clay hat erst mal rumgejammert. Ich ertrage ja alles stoisch und gelassen. Aber ganz egal war mir diese neue Situation auch nicht. Wir waren beide heilfroh, als am nächsten Morgen die Tür aufging und der Chef-Papa uns wieder jeden Wunsch von den Augen ablas.
So oder so ähnlich gestalteten sich auch die nächsten Tage. Viele Spaziergänge - auch im Nassen, Vollverpflegung und Spaß, wann immer uns danach war. Mittags rief dann die Chefin immer mal an, um zu hören, ob wir uns gut benehmen und ob alles in Ordnung ist. Klar war alles in Ordnung. Während wir also eine Art Heimurlaub hatten, verbrachten unsere Leute entspannte Tage in Venedig und erzählten nach Rückkehr von sommerlichem Wetter mit über 20° und Sonnenschein, Besichtigungen von Murano, Burano, Venedig City mit San Marco und Dorsoduro, Museen und anderem Zeugs. Ein paar Bilder haben sie auch mitgebracht. Sonst kann man sich ja auch nix vorstellen von Venedig und so. Hab Euch hier mal ein paar reingestellt.
Also das war mal ganz schön aufregend. Ich hoff ja mal, dass das nicht so häufig nun wiederholt wird. Also wir haben das ja schon ganz gern, wenn alles irgendwie beim alten bleibt.
Aber in Kürze wird wohl die Chefin mal wieder einen Tag verschwinden. Heute wurde jedoch entschieden, dass der Chef dann bei uns bleibt. Dabei sollten wir ursprünglich alle zusammen einen Tag wegfahren. Nicht weit, nur nach Gelsenkirchen. Da ist nämlich in Kürze Whippetmeeting. Ich glaub, die Chefin will uns nicht so recht dabei, weil das wohl etwas turbulent werden könnte. Die Chefin hat nämlcih ein paar Anträge gestellt, die irgendwie auf - sagen wir mal - reges Interesse gestoßen sind. ich weiß jetzt jedoch nicht, ob gut oder schlecht. VErmutlich eher nicht so gut. Es geht nämlich primär um die Rassereinheit beim Whippet. Wie Ihr vielleicht schon gesehen habt, hab ich nämlich auch schon meine Startseite aktualisiert. Wir haben nämlich während der Abwesenheit meiner Leute erfahren haben, bin ich ein 100% reinrassiger Whippet. Klar, werdet Ihr nun sagen, sieht man doch. Oder logo, wussten wir doch schon, steht doch da. Aber leider hat sich grade in der Rennszene so Einiges an Fremdrassen in unsere Whippets eingeschlichen, so dass dieses 100% Ergebnis lang nicht mehr an der Tagesordnung ist. Das Ergebnis von Clay hat uns somit auch leider voll umgehauen. Hier ist leider nur noch die Optik Whippet. Na, ein paar Prozentchen vielleicht doch noch. Aber in seiner Ahnenreihe haben wohl auch Greyhound, Windspiel und vermutlich Silken Windsprite mitgespielt. Sieht man zwar nicht, ist aber so. Sicherheitshalber lässt die Chefin nun das Ergebnis nochmal verifizieren, aber vermutlich bleibt es wohl dabei. Na, an sich auch nicht schlimm. Clay ist der beste Kumpel, den man haben kann. Insofern ist doch egal, ob er nun ein reinrassiger Whippet ist oder nicht. Nur wird die Chefin ihn vermutlich nun nicht mehr ankören lassen und ihm werden kleine Mini-Clay-Kinder verwehrt bleiben. Einfach, aus der Konsequenz, dass ein Whippet schließlich ein Whippet sein soll und nicht nur das Papier dazu hat oder das Label.
In dem Sinn - wir sind gespannt auf die Diskussion am Meeting. Haltet uns die Daumen!
Euer Dobby