Februar 2013

Montag, 18. Februar 2013

Matschdackel on tour

 

Die Woche war - wie fast immer - ziemlich langweilig, das Wetter eher bescheiden, hin und wieder hat es etwas geschneit oder mal geregnet. Also alles in allem kein Whippetwetter.

 

Am Montag konnte unsere Gassi-Frau nicht kommen - die Fastnachtsjecken halt. Deshalb hat die Chefin einen halben Tag frei genommen und war zuhause. Und nachdem einige Pakete und Päckchen in letzter Zeit ankamen, stellte unser Frauli so einen komischen Kasten mit Beleuchtung und Fußpedal auf den Esstisch, kramte allerhand Stoffe und Scheren hervor, organisierte noch einen frisch gewaschenen Whippet-Mantel vom Haken und fing an, auf dem Stoff rumzumalen und dran rum zu schnippeln. Nach kurzer Zeit lagen dann einige Lappen herrlich weichen, grauen Vlies auf dem Tisch. Die sollten in Kürze einen neuen Whippet-Mantel ergeben.

 

Da Vlies jedoch so komisch prizzelt, wenn man ihn über das Hundefell zieht, sollte der neue Mantel mit einem Baumwollstoff unterfüttert werden. Aber die Baumwollstoffe waren noch nicht da und nach kurzer Überlegung musste ein altes Handtuch dran glauben und wurde kurzerhand zerstückelt. Und weitere Lappen gesellten sich zu den Vliesteilen auf dem Esstisch.

 

Anschließend ging es an den beleuchteten Kasten. Die Chefin hat gesagt, dass das ne Nähmaschine ist. Einen Großteil des Nachmittags verbrachte unser Frauli also mit dieser ratternden Nähmaschine und fügte die einzelnen Lappen zusammen. Hin und wieder mussten Clay und ich Modell stehen und bekamen die Zwischenergebnisse an- und übergezogen, bis dann endlich im späten Abend Clays neuer Bademantel fertig war. Für den ersten Nähversuch ist das Ergebnis gaaar nicht so schlecht geworden. Und mal ehrlich: was interessier den Hund eine krumme Naht?

 

Leider gab es am Montag auch noch was nicht so Schönes. Wobei ich sagen muss, dass es für Clay und mich ziemlich egal war, dass der Trockner nicht mehr funktioniert. Also musste kurzerhand das Internet bemüht werden, um einen neuen Trockner zu bestellen. Am Freitag wurde er schon geliefert und so war die Chefin einen weiteren Tag in dieser Woche zuhause.

 

Ab Samstag und Sonntag ging es dann richtig bergauf. Die Sonne kam raus und das war jeweils der Startschuss für tolle Touren. Der Schnee war schnell geschmolzen und die Wiesen und Felder gleichen einer einzigen Matschwüste. Grade bei Clays weißem Fell sieht man dann direkt jeden Spritzer. Damit die Spritzer nicht so auffallen, hat er sich kurzerhand gewälzt und den Rest hab ich mit einigem Gerangel nebst Matschpfotenauflegen erledigt. Kurzum: innerhalb ca. 5 Minuten hatte Clay nahezu meine Farbgebung.

 

Wir haben an den beiden Tagen tolle Touren gemacht, uns richtig eingesaut und ne Menge Spaß gehabt. Da kam so richtiges Frühlingsfeeling auf, so dass wir ordentlich Gas gegeben haben - voller Lebensfreude und Übermut. Kaum zuhause ging es dann auch ruck zuck in die Badewanne und Clay konnte anschließend direkt den neuen Bademantel ausprobieren. Ich hingegen präferiere das Geföntwerden - das ist Wellness pur.

 

Bilder von unseren Touren stell ich nachher noch ein. Aber wundert Euch nicht, wenn ihr farblich gesehen eher zwei gestromte Whippets seht: es ist wirklich Clay - unser kleiner Matschdackel :-)

Sonntag, 10. Februar 2013

Sonntagsspaziergang - eine Bildergeschichte

 

Jetzt war die Chefin doch glatt diese Woche nahezu komplett zuhause. Krank. Grippe. Das gab uns die Möglichkeit, quasi die ganze Woche im Bett zu verbringen, weil 's Frauli einfach nicht aufkam. Piesel-Sessions gab es also die Woche über nur im Garten.

 

Seit gestern geht es mit unserem Frauli aber wieder aufwärts - kein Wunder nach soviel Schlaf. Bestimmt hat die Sonne, die gestern rauskam, ihre Lebensgeister geweckt. Dafür liegt der Chef jetzt flach.

 

Gestern und heute haben wir also bei Sonnenschein - unterbrochen von dem ein oder anderen Schneeschauer - bei eisigen Temperaturen tolle Touren unternommen. Gestern sind wir ordentlich gefetzt. Heute steckt uns die gestrige Tour noch ein bisschen in den Muckis. Clay hat sich außerdem gestern anscheinend mal wieder an der Pfote weh getan. Man sieht zwar nix, aber an der Daumenkralle rechts ist er ein wenig empfindlich und quietscht rum, wenn man dran kommt. Naja, ein paar Tage ruhig halten, dann funktioniert die Patte bestimmt wieder...

 

Heute hat uns sogar die Kamera auf unseren Ausflug begleitet. Aber da es nur wenige Sprinteinlagen gab, war die Fotoausbeute eher spärlich...

 

Gestartet sind wir wie fast immer über unsere große Flitzewiese und dann hoch zum Hügelkamm. Chefin hat mit uns hier auch des öfteren mal das "HIERHIN" trainiert. Das war kein Luxus, nachdem Clay gestern meinte, vier Pferde auf einer Koppel "hüten" zu müssen. Das hätte übel schief gehen können, wenn eins der Hottehühs auf Clay draufgetreten oder ihn mittels Tritt irgendwohin katapultiert hätte. Die Ohren hatte er wohl gänzlich auf Durchzug gestellt und die Chefin war seeeeehr böse!

 

Insofern haben wir heute häufiger das "hierhin" zu hören bekommen. Und prompt kamen uns auch wieder Riesengäule - diesmal nebst Reitern entgegen. Da war das schon gut, dass das heute wieder besser mit dem Abrufen funktioniert hat: auch bei Clay!

Auf dem Höhenweg haben Clay und ich mal kurz Gas gegeben. War super, auch wenn der Untergrund ordentlich hart gefroren war. Der Weg war herrlich in Sonne getaucht, die uns schön den Pelz gewärmt hat.

Per Zufall haben wir unterwegs ein Bild von Clay gemacht, da sieht er aus, wie ein Bodybuilder. Ein Muskelpaketchen neben dem anderen. Ein richtig kleiner Beulenclay.

Weiter führte uns unser Tour über Wiesen und Felder. Hier und da war noch ein bisschen Schnee zu sehen. Pfützen waren zugefroren. Die Weitläufigkeit der Landschaft in unserer Gegend ist schon erstaunlich. Bis auf die beiden Reiter ist uns keine Menschenseele begegnet. Eine tiefe, herrliche Stille, klirrendkalte Luft - das perfekte Mittel, den Kopf frei zu bekommen (auch von Grippe-Viren).

Besonders imponiert uns jedes Mal ein uralter, riesiger Baum. Wir glauben, es ist eine Linde. Der Baum hat einen Stammdurchmesser von mindestens einem Meter. Gigantisch. Guckt selbst mal, wie winzig Clay vor dem Baum aussieht - quasi ein Suchbild mit Whippet. Wenn Clay direkt am Baumstamm gestanden hätte, hätte man ihn glaub ich gar nicht gesehen...

Der Weg führte uns weiter Richtung Newel. Und hier haben wir etwas ganz Skuriles entdeckt: gefrorene Grashalme in und neben einer Pfütze. Aus der Nähe sah es aus, als stünde hier ein kleiner verschneiter Wald. Aber das hier sind keine Tannen, nein, es sind echt und wirklich nur Grashalme...

Am Wegesrand fanden wir jedoch auch ein paar Farbkleckse - wie zum Beispiel diese Hagebutte oder den Hartriegel. Ist es nicht schön?!

Abgesehen von diesen Hinterlassenschaften des Winters haben wir aber auch den Frühling entdeckt. Er zeigte sich in Kleinigkeiten, Sonne und Farbe. Wenn das so weiter geht, dann sehen wir einer tollen Zeit und einem herrlichen Frühling entgegen.

Den letzten  Teil des Weges sind wir an der Leine gelaufen - wirklich gelaufen. Chefin ist mitgelaufen. Sie hat nämlich beschlossen, dass wir in Kürze Geschirre bekommen und dann zusammen joggen gehen. Da sind wir mal gespannt.

 

Nach der großen Tour heute waren Clay und ich jedenfalls gut müde.

 

Als wir aus der Kälte kamen, gab es zuhause ein schönes, leckeres warmes Essen. Bevor wir los sind, hat die Chefin uns nämlich Hühnchen mit Möhren, Reis und Nudeln gekocht. Das war herrlich zum Aufwärmen.

Nach unserem Festmahl waren wir dann entgültig platt und Clay und ich haben uns sofort auf die Couch gepackt. Die Chefin war so nett uns zuzudecken, Damit es uns wirklich richtig warm und wohlig wird, haben wir uns schön zusammengekuschelt. Und jetzt wird erst mal geschlafen!

 

Gute Nacht zusammen.

Montag, 4. Februar 2013

Diätetik

 

Mal wieder Montag und so bleibe ich dem Montagsmaler-Muster treu und mal mal wieder was in mein Tagebuch - quasi der Nachwochenendbericht.

 

Das Wetter gab nicht viel her und so ging es halt ohne Sonne auf die Wiesen und Felder. Wir haben oooordentlich Gas gegeben. Vielleicht spüren Clay und ich doch schon den Frühling. Clay - dieser kleine weiße Wirbel - hat anscheinend nochmal ein Zentimeter Wachstum eingelegt und irgendwie hat sich das wohl auf die Endgeschwindigkeit ausgewirkt: der rennt mir weg... Ich hab's echt nicht geschafft, dem (ehemals) Zwerg auf den Hacken zu bleiben. Vor lauter Frust hab ich ihm schon hinterhergebellt, aber auch das ließ ihn unbeeindruckt.

 

Nichtsdestotrotz haben wir dann aber jedes Mal auf der Wiese ordentlich gebalgt. Drin wird uns das ja leider immer untersagt. Mit den matschigen Pfoten hat das tolle Muster auf Clays Fell hinterlassen. Mein rotgestromter Mantel ist da doch um einiges pflegeleichter, na, zumindest sieht man nicht jeden Mückenschiss drauf. Die Pfoten und der Bauch waren trotzdem gut eingematscht und so endete der Auflug am Samstag unter einer netten Gummi-Rubbel-Bürste und der am Sonntag in der Badewanne. Wie in der guten alten Zeit, als Sonntag noch Waschtag war...

 

Abgesehen von den Ausflügen haben wir viel geschlafen. Die Menschen haben unsere kurze Erholungspause nach dem Samstagsspaziergang für einen kleinen Einkauf von Lebensmitteln genutzt. In der Hoffnung, wir würden diesmal aufgrund der Erschöpfung nach dem vielen Rennen einfach pennen, blieb der Durchgang zum Wohnzimmer diesmal offen. Aber hey - ihr glaubt doch nicht, dass wir von eine bisschen Laufen sooo müde sind, dass wir nichts mehr anstellen können. ts ts ts...

 

Chefin hat sich doch so ein neues Buch (in zwei Bänden) für sauteuer Geld gekauft: Klinische Diätetik für Kleintiere. Diät klingt nach Essen, Hunger hatten wir auch, aber ich kann Euch versichern: Diätetik für Kleintiere - zumindest der Einband - schmeckt definitiv nicht. Aber Chefin war ziemlich sauer bis geknickt, als sie heimkam und ihre neue Ernährungsbibel ne Ecke ab hatte... Und so steht wieder der Zimmerkennel vor dem Durchgang zum Wohnzimmer und versperrt uns aaaarmen Whippets in Abwesenheit der Menschen den Weg zur Couch. Ein Drama....!

 

Na, dann kümmern wir uns halt weiter um die morschen Esszimmerdielen... Mahlzeit!

 

Apropos Mahlzeit: Chefin hat dann am Wochenende doch noch ne Sonderschicht Keksebacken eingelegt. Letztes Mal gab es Rinderhappen (Rezept findet ihr unter Ernährung). Dieses Mal wurden uns drei Sorten Pute gebacken. Eine Sorte Pute, Hähnchenleber und Hähnchenherzen, Reismehl, Vollkornflocken und Ziegenfrischkäse; eine weitere Sorte wie Nr. 1 nur mit höherem Leber-Herz-Anteil und mit Kräutern, Lecithin / Kieselerde und Kräutern und ein und eine weitere Sorte mit Pute, Thunfisch, Reismehl, Vollkornflocken, Lachsöl, Kräutern, Lecithin / Kieselerde und Kräutern. Alle sind noch in der Trocknungsphase aber bereits jetzt saulecker. Also dafür lassen wir auch gern das schnöde Hundefutter stehen! Chefin muss jetzt nur die Rezeptesammlung noch aktualisieren. Wer weiß, vielleicht kann sie mit dem neuen Buch (das mit dem etwas lädierten Einband) noch berechnen, ob und inwiefern diese tollen Hundekekse gesund sind.

 

P.S. Ach - bevor ich es vergesse: Derzeit ist überall (in den Foren, auf den Züchterhomepages oder den Webseiten von Whippetbesitzern) die Diskussion im Gang: Modehund Whippets und warum niemand auch mal die Schattenseiten der Whippets aufzeigt. Aber mal ehrlich, so ein bisschen geschredderte Bücher und Zeitschriften, angefressene Tisch- und Stuhlbeine oder auch mal eine zerlegte Fußbodendiele - wer wird denn da gleich vom Monster Whippet sprechen???? ;-)