Juli 2013

Dienstag, 30. Juli 2013

Das kommt davon, wenn man seine Nase in Dinge steckt, die einen nix angehen

 

Gestern war echt cool. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Endlich mal nicht mehr so drückend heiß, sondern angenehm frisch. Ein ideales Wetterchen für ein bisschen Sport. Clay bekam also sein schickes blaues Geschirr angezogen und ich wurde erst mal beim Chef auf der Couch geparkt. Die Chefin und der Clay waren nämlich Fahrrad fahren - lockere zwei Runden um den Block. Wird nicht weit gewesen sein, vielleicht n Kilometer oder so. Die beiden sind ja noch Fahrrad-Greenhorns.

 

Dann kamen die beiden Radler zurück, ich bekam mein schickes gelbes Geschirr angezogen und auf ging es zu einer kleinen Jogging-Spazierengeh-Tour. Also Sport mit der Chefin zusammen zu machen ist echt toll. Bei den normalen Spaziertouren rennen Clay und ich um die Wette und die Menschen laufen so irgendwie mit. Aber bis auf die Ballwerf- oder Rückrufaktionen ist das n bisschen langweilig. Etwas wirklich zusammen zu machen, macht viel mehr Spaß. So ist es dann auch keine Strafe oder so, wenn wir nach Freilauf-Pausen zurück an die Laufleine müssen, weil wir dann ja zusammen weiter laufen. Wir sind richtig gehend arbeitsgeil.

 

In einer Freilaufpause hat der Clay mal wieder seine Nase in Dinge gesteckt, die ihn nix angehen. In diesem Fall vermuten wir, dass es sich um ein Erdhummelnest gehandelt hat. Das Ergebnis der Naseweiß-Aktion zeigte sich auch prompt ne halbe Stunde später: Cassius Clay sah aus wie nach nem Boxkampf mit Joe Lewis - komplett dicke Lippe.

 

Nach einer etwa anderthalb bis zweistündigen Behandlung mit Globuli und Essigwickeln ging die Schwellung langsam zurück, heute morgen sah das Ganze schon wieder halbwegs gut aus und heute abend hat Clay sein süßes Spitzmausgesicht wieder. Aber irgendwie muss ich sagen, der fette Rüdenkopf hätte ihm auch gut gestanden ;-)

Sonntag, 28. Juli 2013

Hitzefrei und Neues von der Rennfraktion

 

Nun hat der Sommer endlich Einzug gehalten. Während die Woche nach Schloss Eicks noch mit einem tollen Frühsommerwetterchen aufwartet, hat uns diese Woche mal kurz die Hitzewelle ereilt. An lange Spaziergänge oder gar Flitzerunden auf den Wiesen und Feldern ist kaum mehr zu denken. Viel zu heiß war es die letzten Tage. Deshalb ist die Chefin mit uns entweder spät abends losgezogen oder wie gestern und heute früh morgens. Da sind die Temperaturen unter 30 Grad und somit halbwegs erträglich.

 

Ich denke, Ihr versteht daher auch, dass ich die letzten beiden Wochen echt nix zu berichten hatte. So ein Leben auf der Couch kann manchmal ziemlich anstrengend sein.

Letztes Woche hatte unser Dogsitter Urlaub. Das hatte den enormen Vorteil, dass die Chefin nur halbtags gearbeitet hat und nachmittags bei uns zuhaus war. Aber Freizeit gibt es irgendwie nicht in unserem Wortschatz und so reihte sich mal wieder ein Termin an den nächsten.

 

Am Mittwoch durften wir vormittags mal wieder mit ins Büro. Nach der Arbeit ging es aber nicht etwa nach Hause, sondern zur Uni nach Luxemburg. Die Chefin hatte uns angemeldet, als Versuchskaninchen für Tierärzte herzuhalten, die sich zu Abdomen-Ultraschall-Anwendungen weiter bilden wollten. Also so dieses Ultraschallgedöns vom Herzen hatten wir ja im Mai schon mal gemacht. Boar, was war ich da aufgeregt. Ich erinner nur mal an meinen Anfangspuls von 270 Schlägen die Minute. Aber hier war das alles super locker. Hat auch nicht nach Tierarztpraxis gerochen, weil das ja in der Uni war. Entsprechend cool sind Clay und ich die Sache dann auch angegangen. Ein "Bonbon" gab es noch obendrauf: wir haben nämlich meine Mama Baccara und meine Schwester Nike getroffen, die auch bei der Fortbildung mitgemacht haben. Clay war zuerst dran und hatte aber nach ner Stunde keinen Bock mehr auf Innereien-Beschau. Dann war ich an der Reihe. Ein bisschen komisch war das ja schon, als die netten Tierärztinnen mich ohne Vorwarnung umgeworfen und auf ein Kissen gelegt haben. Aber als ich erst mal so da lag, dachte ich mir, dann kannste auch direkt ne Runde schlafen. Ich war ja in den besten Händen. Nu, als die Tanten anfinden, sich meiner Kronjuwelen anzunehmen, musste ich doch zur Sicherheit nochmal hochgucken, dass die nicht auf dumme Ideen kommen. War aber alles ok, und somit wissen wir jetzt, dass Clays und meine inneren Organe nebst Kronjuwelen tippitoppi in Ordnung sind. Hatte ich auch nicht anders erwartet. Natürlich waren Mama und Nike auch absolut gesund.

 

Am Donnerstag hatten wir einen faulen Gartentag, während die Chefin sich darin versucht hat, eine Treppe für die Terrasse zu bauen. Oh je, das gab nachher als der Chef heimkam echt Diskussionen, weil die beiden sich irgendwie nicht auf ein Design bzw eine Konstruktion einigen konnten. Letztlich kam es aber zu einem Kompromiss und somit wird der erste Teil - das Podest - der Treppe nun zum Gartentisch umfunktioniert.

 

Am Freitag dann hatten wir einen neuen Hundesitter. Diesmal aber mit Hausbetreuung, weil die Chefin uns zu ihrer Mama gefahren hat. Wie es sich gehört, waren wir (fast) totbrav. Nur hat leider Chefins Mama das Gefiepe von Clay falsch gedeutet und dachte, er vermisst nur unser Frauli. Dabei hatte die extra noch Bescheid gesagt, dass der Clay nachts Bauchweh und vermutlich den flotten Otto hat. Hm... somit landete etwas, was da gar nicht hingehört leider auf dem Teppich - huuups. Nachdem die Schweinerei behoben war, sind wir dann mal lieber schön spazieren gegangen. Und abends kam uns der Chef wieder abholen.

 

Gestern stand dann im Zeichen des Aufräumens unserer Gemächer, Saugen, Putzen, Staubwischen. Und nachmittags bekamen wir Besuch von Leuten, die wir nicht kennen. Die hatten doch tatsächlich Angst vor uns Whippets, so dass wir aus dem Zimmer geschickt wurden. Die Leute waren aber nicht lange da und als sie wieder weg sind, haben sie unser Auto mitgenommen. Ist das nicht klasse: damit muss ich schon mal nicht mehr fahren. Na, eigentlich waren wir ja mit dem Peugeot auch seltenst unterwegs. Wir fahren lieber mit dem Auto vom Chef, wenn wir mit der Familie auf Tour sind. Insofern ist es ganz gut, dass sich das Frauli-Auto jetzt nicht mehr die Reifen vor der Tür platt steht.

Das mit dem Auto vom Chef wurde dann heute Morgen zu quasi nachtschlafender Zeit Thema. Um 7 sind wir aufgebrochen, um nach Landstuhl zu fahren. Um 8 war Renntraining angesetzt, weil es doch heute so heiß werden sollte. Hitzerekorde waren gemeldet. Aber die kamen nicht. Vielmehr kam der Regen. Aber bis der richtig anfing, hatte ich zwei tolle Läufe hinter mir. Für den Clay ging es sogar quasi um die Wurst. Der Lütte hat heute seinen einen noch fehlenden Sololauf und seinen ersten Feldlauf zusammen mit Mylo und Paul absolviert. Clay hat das super gemacht. Einen kurzen Moment nach dem Verlassen des Startkastens zeigte er sich sichtlich irritiert, als er direkt nach innen ziehen wollte, da aber bereits der Paul neben ihm war. Hat sich toll geschlagen, mein kleiner Freund, auch wenn er dieses Rennen (noch) nicht gewonnen hat. Aber ich glaub, mit der Routine wird auch die Topspeed noch kommen.

 

Nachdem sich die Chefin nun das Fahrrad nach Jahren des Einstaubens aus dem Keller geholt und einen Hundeleinenhalter montiert hat, wird Clay nämlich auch in Kürze - wenn es nicht mehr so affig heiß ist - Fahrradtraining machen. Für mich wär das aber glaub ich nix. Ich bin ja mehr der Müßiggänger, der mehr Zeit auf Schnüffeln als auf Laufen verwendet. Also hoffe ich, dass dieser Kelch an mir vorüber geht. Haltet mir die Daumen und ich halte Euch auf dem Laufenden.

 

In diesem Sinne - weiter geht's :-)

Euer Dobby

Sonntag, 14. Juli 2013

Dobby for President

 

Nur ein paar kurze Worte, bevor uns allen die Augen zufallen.

Wir waren gestern und heute in Schloss Eicks zur Ausstellung. Gestern war perfektes Ausstellungswetter: angenehme ca. 22°C, lockerer Bewölkung und sonst blauem Himmel. Da war ich echt gut drauf und die Chefin hat mich toll vor Knut Blütecher aus Norwegen präsentiert. Die Idee unserer Coaches mit einer mittellangen, straffen Leine zu arbeiten, war zwar ok, aber noch nicht das Nonplusultra und so bekamen wir - vielleicht nicht ganz verdient, aber vertretbar - ein unplatziertes V zugesprochen. Nun ja, in einer Gruppe von 8 oder 9 starken Rüden in der offenen Klasse und einigen Profihandlern am Werk gar nicht soo übel.

 

Da die Chefin ja fürchterlich schüchtern und introvertiert ist *har har*, ist sie nach der Show zu dem netten Richter hin und hat sich noch ein paar Tipps geben lassen wollen. Aber Herr Blütecher war so ein Schatz und hat uns mal direkt eine Einzelstunde Ringtraining angedeihen lassen. Viele wertvolle Tipps waren da dabei. Kein Wunder bei einem alten Hasen, der schon seit 1971 im Geschäft ist!

 

Die Tipps haben wir heute auch direkt umgesetzt, als es zu Frau Jo Davies aus Großbritannien in den Ring ging. Mit lockerer Leine, die diesen Knoten nun nicht mehr auf meinem Genick sondern seitlich sitzen hatte und auch lockerer um meinen zarten Hals lag, konnte ich jetzt mal zeigen, wie schön ich eigentlich laufen kann. Das hat die Chefin und mich gleich mit gefreut. Auch das Aufstellen hat heute super geklappt. Dabei muss ich sagen, dass die Chefin uns eigentlich schon mit einem sg den Ring hat verlassen sehen, nachdem viiiiiele viele Hunde eins kassiert hatten. Darunter auch leider mein Coursingpartner Clay (Mossbawnhill Masterpiece) und die "Weißwurst" Lacy von der lieben Tina Sammt. Keine Sorge - sie nennt ihn selbst spaßeshalber so :-)

 

Umso erstaunter waren wir, als wir feststellten, dass wir unter den ersten vieren waren und dann sogar noch den dritten Platz sichern konnten. Unser kleiner Fanclub am Ringrand meinte abschließend nur: "Dobby for President!". Vielleicht sollten wir für die nächste Show Pappschilder basteln :-)

 

Mit einem heutigen V3 und zwei tollen Richterberichten sind wir echt happy und die Chefin ist soooo stolz auf mich, dass sie heute glaub ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriegt.

Mittwoch, 10. Juli 2013

WE GOT IT

 

Hallo zusammen,

langsam hab ich mich wieder von den Geschehnissen der letzten Tage bzw. speziell des letzten Wochenendes erholt. Meine Chefin war die ganze letzte Woche voll durch den Wind. In einem Anflug von Größenwahn hat sie sich nämlich bereit erklärt, am Coursingtraining für alle Gäste zu kochen. Somit war sie bereits ab Sonntag vor 10 Tagen hin und her gerissen, was sie denn kredenzen wollte. Ooooh jeeee, was hat sie die Leute verrückt gemacht. Wieviel Töpfe gibt es? Taugt der Herd? Wieviel Portionen sollen es werden? Was darf es kosten? Und und und...

 

Nachdem also schon die entnervten Befragten am Freitag Abend vor Ort in Landstuhl waren und sich köstlich über das Lampenfieber der Chefin amüsiert haben, sollten sie am letzten Sonntag dann einen kulinarischen Genuss erleben. Aber erst mal war am Samstag Arbeitseinsatz auf der Rennbahn. Für Clay und mich sauuuuuulangweilig, weil wir die meiste Zeit in der Box bleiben mussten. Irgendwie wollte Chefin nicht, dass wir unter einen Rasenmäher kommen und nach reiflicher Überlegung muss nun auch ich einräumen, dass das für unsere weitere Sportlerkarriere sicher nicht wirklich förderlich gewesen wäre. Als wir dann endlich raus durften, durften wir sogar flitzen. Clay und ich haben einen echt duften Afghanen kennen gelernt. Zwar hat er den etwas versnobbten Namen Armani, aber der ist echt locker drauf. Ich war direkt dick mit ihm befreundet und just for fun haben wir drei dann erst mal ne kleine Runde über die Bahn gemacht. Hat grad keiner geguckt. Außer vielleicht Armanis Chef, der von unserer Rennaktion wenig begeistert war. Aber hey - das Leben ist einfach zu kurz für schlechte Laune. Let'z fetz!!

 

Endlich kam dann am Sonntag der große Tag für uns alle. Was mir nämlich bis dahin keiner verraten hat: der Sonntag war der Tag für meine beiden noch ausstehenden Lizenzläufe im Coursing. Also wurde ich kaum in Landstuhl angekommen erst mal "eingekleidet". Mit der Renndecke - auch wenn ich die nicht unbedingt topmodisch finde - kann ich mich ja noch abfinden, aber den dämlichen Maulkorb braucht echt kein Hund. Da kannte aber weder die Chefin noch das Reglement Gnade.

 

An den Start ging ich mit dem großen Clay - Mossbawnhills Masterpiece, der bei Daniela Zingg-Bucher wohnt. Also Clays gibt es echt nicht viele. Was für ein Zufall, dass ich immer mit Clays laufen darf. Wobei mein kleiner Clay ja im Coursing nicht sooo der Knaller ist. Einfach zu schnell für enge Kurven, der Lütte. Aber der große Clay, das muss ich neidlos eingestehen, der hat das Coursing echt drauf. Nach einem verpatzten Start (der Starter war neu und vergaß, das Startsignal auch verbal mitzuteilen) war ich aber mit Herz unterwegs. Auch wenn Clay schneller war, war das trotz allem ein toller Lauf. Später im zweiten Lizenzlauf kamen wir beide richtig gut weg und sooo viel schneller war der alte Hase dann doch nicht. Ich hab mich echt gut lang gemacht und durch den Zickzackkurs des falschen Hasen, war mal ich, mal der Clay vorn. Es war echt ein super Lauf. Das hat uns sogar der Rennleiter oder wie man das nennt schriftlich gegeben. Und somit brauchen wir jetzt nur noch den Papierkram erledigen, dann hat der Dobby-Hund seine Coursing-Lizenz. Wenn das mal nicht geil ist?!

 

Nun zurück zum Kulinarischen: den ganzen Sonntag Morgen ab meinem ersten Lizenzlauf war die Chefin in der Vereinsküche verschwunden und der Chef gleich mit. Die haben da alles mögliche klein geschnippelt: Erdbeeren, Mangos, Zwiebeln, Fleisch... Also das Fleisch hätten sie auch mir geben können, aber Chefin sagt, ich darf kein Schwein essen. An sich bin ich überzeugt, dass das nur ne dumme Ausrede ist, weil sie das selbst verputzen wollen. Nach der Schnippelei kam dann die Kochaktion und die Elke meinte nur, sie fühle sich schon wie im Kochstudio. In recht kurzer Zeit haben meine Leute zwei leckere Gerichte auf den Weg gebracht: Einmal gab es Mango-Hähnchenbrüste in Kokosmilch mit Reis und als Alternative Schweinegeschnetzeltes Zürcher Art ebenfalls mit Reis. Was keiner zu hoffen gewagt hatte: a) es war nicht wie befürchtet zuviel, sondern ging mit den etwa 50 Portionen genau hin, b) es war wohl saulecker (die Chefin kocht eigentlich immer ganz gut), c) es ist nix schief gegangen und alle waren happy. Hinterher gab es ganz viele Komplimente und die Chefin war sooo glücklich!

Ein Nachteil hat das Ganze aber: meine Leute suchen jetzt schon nach neuen interessanten Rezepten, die einfach in der Herstellung, super im Geschmack und günstig im Geldbeutel sind. Jetzt wird also das nächste Kochevent geplant. Ob der Chef darüber so erfreut ist, will ich jetzt lieber mal nicht beurteilen.

 

Fazit also vom Wochenende: Ich hab die Coursing- und die Chefin die Kochlizenz.

Wenn das mal kein Erfolg ist?!!!

Dienstag, 2. Juli 2013

Nachtrag zum Wochenende - oder der Komödie zweiter Teil

 

Nachdem ja der Samstag im Zeichen der Ausstellung stand und meine Leute einen Deal haben, dass ich ja ein Showwhippet bin und Clay ein Rennwhippet und somit beide Hunde auf ihre Kosten kommen sollen, waren wir am Sonntag zum Rennbahntraining in Landstuhl.

 

Das Wetter war einfach genial: sonnig, nicht zu warm, mit einem lauen Lüftchen. Schon auf der Fahrt ahnten Clay und ich, dass sich dieses doofe Autofahren lohnen würde und wir behielten Recht.

 

Das Training startete mit einer kleinen Runde Kastentraining. Eigentlich hatte sich die Chefin schon Gedanken gemacht, dass wir Angst im Kasten haben könnten oder uns umdrehen oder sonst irgendwas passiert. Aber wir wussten doch, dass vor dem Kasten der Hase auf uns wartet, sonderlich ängstlich sind wir ja beide nicht. Das Kastentraining war also leichteste Übung und somit durften wir dann unseren ersten Durchlauf auch aus dem Kasten wagen. Allerdings hat die Chefin lieber noch die hintere Tür offen gelassen, damit wir wissen, dass sie bei uns ist. Hat uns aber nicht sonderlich interessiert. Es war einfach eine Mordsgaudi, endlich wieder dem Hasen nachzujagen. Entsprechend groß war auch das Grinsen in Clays und meinem Whippetgesicht.

 

Nachdem dieser Lauf also super geklappt hat, durften wir Hundis uns ne Runde in der Box ausruhen, während die Chefin zum Küchendienst abkommandiert wurde. War nicht schlimm, weil das schon ganz gut tut, sich ein bisschen auszuruhen. Die Box bietet da einen sicheren Rückzugsort. Nur Clay hatte Ohren und Augen radarmäßig im Dauereinsatz aus Angst, was zu verpassen.

 

Nach der Mittagspause, die wir wieder zusammen mit unseren Menschen verbrachten - schließlich waren wir wieder fit - ging es zum zweiten Lauf. Diesmal sollte es ein Lizenzlauf werden. Dafür bekamen wir ein Deckchen auf den Rücken und diesen blöden Maulkorb an. Ich durfte zuerst starten, ging brav in den Startkasten. Da war es aber tendenziell langweilig, weil der Hase über Sekunden und Sekunden nicht kam. Ich hab mich also einfach noch ne Runde hingelegt und abgewartet. Die Chefin hat sich vor Lachen fast weggeschmissen. Als ich mich daraufhin hingesetzt hab, ging endlich die Klappe auf. Der Start war aber vergeigt. Is aber auch egal - wir wissen alle, dass ich nicht der Schnellste bin.

 

Beim nächsten Lauf war Clay dran. Auch er hatte überhaupt keine Angst vor oder im Kasten, ging bis ganz nach vorn ans Gitter und in Lauerstellung und kaum dass das Tor offen war lief er mit Vollspeed hinter dem Hasen her. ich glaub, da hat selbst der Hasenzieher sich n bisschen verschätzt, musste mehr Gas geben und hielt den Hasen recht weit von Clay weg. Hat den aber nicht weiter gestört.

 

Zum ersten Mal gab es auch Zeiten. Meine verschweig ich mal lieber. Aber Clay war richtig super. Hinter zwei superschnellen Mädels (Wallflower und Ruby) sicherter er sich die drittbeste Zeig für die 375m. Bei schwerem Geläuf legte er eine saubere 25,99 hin. Die Resonanzen darauf waren sehr positiv. Schließlich muss man ja im Kopf behalten, dass der Lütte zum etwa sechsten Mal in seinem Leben überhaupt auf der Bahn gelaufen ist, dann ist er zum ersten Mal aus dem Kasten gestartet und rein körperlich ist er ja noch gar nicht fertig. Alles in allem weckt das also die Hoffnung auf eine Rennkarriere für meinen kleinen Freund.

 

Weil ich das ja mit dem Bahnrennen zwar super mach, aber aufgrund meiner Größe in der Kälberklasse - ähm, ich mein in der Nationalen - starten müsste, haben meine Leute aber schon gesagt, dass ich mal besser Coursing mache. Ehrlichgesagt liegt mir das auch viel mehr. Nächstes Wochenende haben wir daher schon mal meine zwei Feld-Lizenzläufe angemeldet und wenn das alles passt, dann mach ich also am Sonntag meine Lizenz. Schönheit & Leistung - WIR KOMMEN!!!

Montag, 1. Juli 2013

Wochenende im Zeichen des Windhundes

 

Watt n Stress... Da ist endlich die blöde Woche um und ich freu mich auf's Ausschlafen und was ist? Da klingelt der bescheuerte Wecker fast zur gleichen Zeit wie immer.

 

Am Samstag war nämlich Show angesagt. Ein Heimspiel in Konz - also quasi ums Eck. Aber leider muss ich zugeben, dass weder Clay noch ich wirklcih Bock hatten. Clay so überhaupt keinen und ich nur keinen.

 

Angekommen auf dem Vereinsgelände des Konzer Irish Wolfhound Clubs hüpften Clay und ich dann freudig aus dem Auto und von einer Pfütze in die nächste. Alles in der Hoffnung, dass der Ausstellungskelch an einem Matschdackel vorübergeht. Aber nix war... Nach kurzer Reinigungsaktion und Anmeldung harrten alle Teilnehmer noch einen kleinen aber heftigen Regenschauer ab und kaum drehen wir uns um, steht auch schon der erste Whippet im Ring.

 

Da wurde dann der Clay in aller Eile schnellstmöglich showtauglich gemacht und los ging's. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass Clay so gar keinen Bock hatte? Das hat er auch ausgiebig zur Schau gestellt. Stehen - nö, haben wir noch niiiie gemacht geschweige denn geübt. Ach? Mit allen vier Füßen auf dem Tisch? Och nö... Laufen? hm, muss mal gucken, was die Mama macht und lieber n bisschen hüpfen.  Der Richter war aber ähnlich unkooperativ. Kaum auf dem Tisch, noch nicht mal richtig aufgebaut, fing der schon direkt an und hat Clay abgetastet und anders hingestellt und die Vorderbeine leicht zusammen gedrückt und entsprechend auch angemerkt, dass die nicht super toll parallel stehen, sondern Clay die lieber leicht nach außen dreht.

 

Da Clay der einzige in seiner Klasse war, erhielt er leider nur ein sg, dafür aber mit ner 1. Hätt also hier schon mal besser laufen können.

 

Kurz drauf, war ich an der Reihe. Und dummerweise ist der Chef mit Clay spazieren gegangen, weil der kurzfristig meinte, einen Aufstand proben zu müssen, weil er nicht bei der Chefin und mir war. Da musste ich mich natürlich erst mal auf meine nahezu verschwundene Familie konzentrieren, statt auf gutes Aussehen oder einen erhobenen Kopf beim Laufen. Wurde dann auch prompt durch ständiges Kopfschütteln des Richters quittiert. Insofern war das schon noch "nett", dass er uns ein unplatziertes V gegeben hat. Kurz - hätte besser laufen können.

 

Egal - wir hatten dafür dann schnell frei und unserer Ruhe, einen netten Tag bei doch noch erfreulichem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen, zusammen mit anderen Whippets und netten Menschen - wie zum Beispiel unsere Coaches Jürgen und Petra sowie Daniela und einige bekannte Gesichter aus dem WRCV Landstuhl.