April 2015

Mittwoch, 1. April 2015

April April?

 

Nein, leider kein Aprilscherz!!! Irgendwie ist hier im Jahr 2015 der Wurm drin. Wenn wir dachten, 2014 wäre schon nicht prickelnd gewesen, setzt 2015 dem Ganzen die Krone auf.

 

Nachdem Clay nun am Montag die Fäden gezogen bekam und sein Emphysem offensichtlich gut verheilt, war die Chefin heute mit unserem Katzen-Opi Linus beim Tierarzt. Linus humpelt seit einigen Tagen - mal mehr, mal weniger. Im Moment trotz Medikamentengabe wieder deutlich mehr.

 

Die Chefin hat also heute früher frei gemacht, uns noch kurz zum Pieseln raus in den Garten gelassen, sich den Kater geschnappt und ab zum Arzt. Dummerweise wusste die Chefin nicht, dass auch Tierkliniken Mittwochs Nachmittags eigentlich zu haben, aber das war dann auch egal. Nach drei Stunden kam die Chefin heim.

 

Die gute Nachricht: auch der Linus-Kater ist wieder zuhause, ruht sich aus, hat regen Appetit und ist an sich fit, humpelt aber immer noch. Vermutlich wird sich das auch für seine letzte Lebenszeit nicht mehr ändern. Im ersten Moment war die Diagnose mehr als niederschmetternd.

 

Angefangen hat der nette Chefarzt (super Orthopäde übrigens) mit der Erklärung des Röntgenbildes der Hüfte und der Wirbelsäule. Hier hat der alte Herr Linus im Beckenbereich eine akute, entzündliche und wohl recht schmerzhafte Spondylose. Also anscheinend sind die Wirbelkörper hier zu nah beieinander und vermutlich aht er hier auch einen Bandscheibenvorfall. Alter halt...

 

An sich hätte der Doc hier gut mit Mitteilen schlechter Nachrichten aufhören können. Für diese Geschichte mit der Entzündung im Rücken bekommt Linus nun Cortison und Schmerzmittel (two in one). Die Schulter - und somit eigentlich der Punkt für Linus' Gehumpel - wurde auch geröngt. Bei dieser Diagnose ist mir mal kurz schlecht geworden: inoperabler, aber tendenziell gutartiger Tumor rund um den Knochen. Der Knochen selbst sieht gut aus, aber der Tumor umschließt die komplette Schulterkugel. Durch den erhöhten Druck kommt vermutlich der Schmerz und damit das Humpeln.


Sehr gut war aber die Erklärungen des Arztes, auch seine weiteren Ausführungen hierzu, dass das Wort Tumor böse klingt, aber es hier tausend Abstufungen gibt von starker Entzündung bis bösartig und schnellwachsend. Das relativiert den Schock erst mal. Um jetzt herauszufinden, was Linus letztlich hat, müsste man schulmedizinisch den Kater in Vollnarkose legen und eine Biopsie machen, um dann festzustellen, dass auch dieses Wissen das Ding nicht operabler machen würde. Somit rechne ich dem Arzt die Aussage hoch an O-Ton: "ich operiere keinen 15 Jahre alten Kater nur um meine Neugier zu befriedigen!". Und dieser Aussage kann ich mich nur anschließen.


Linus ist soweit fit. Er schmust, er futtert, er schnurrt, er hat Spaß, er hat - so wie er sich benimmt und gibt - keine Dauerschmerzen. Somit kam die zweite gute Aussage des Docs "Sehen Sie es so: Sie haben einen gesunden alten Kater mit einem Knubbel!"


Wir gucken jetzt mal, was ihm die Medikamente helfen können. Heil wird er wohl nicht mehr, aber wir alle hoffen, dass er noch einige Zeit halbwegs schmerzfrei und zufrieden bei uns bleibt - auch, wenn uns jetzt bewusst gemacht wurde, dass die Zeit leider endlich ist.
So schmerzlich es im Moment ist, er ist ja noch da und das ist die Hauptsache - und immerhin wissen wir jetzt, was es ist und es wird nicht unnötig rumgedoktort.


Gute Besserung, Großer!!!