Megaösophagus

Das ist eine Krankheit, die den Oesophagus – also die Speiseröhre – betrifft. Bei normalen Hunden zieht sich die Speiseröhre zusammen und entspannt sich und befördert so den Speisebrei von der Mundhöhle in den Magen (Peristaltik)

Bei betroffenen Hunden verliert die Speiseröhre ihre Fähigkeit, sich zusammenzuziehen und bleibt schlaff. Da sie nicht in der Lage ist, das Futter in den Magen zu drücken, verbleibt es dort bis es letztlich weiterbefördert oder wieder hervorgewürgt wird. Gleichzeitig ist der Reflex, der verhindert, dass man gleichzeitig schlucken und atmen kann, nicht vorhanden und betroffene Hunde können Futter inhalieren, was zu Lungenentzündungen führen kann. Darüber müssen sich die Besitzer betroffener Megaösophagus-Hunde bewusst sein. Anzeichen einer Lungenentzündung umfassen Husten und allgemeine Lethargie.

Daher ist es wichtig, eine Inhalation von Futter zu verhindern, indem man den Hund bei der Nahrungsaufnahme beobachtet. Der Hund sollte nachdem er etwas gefressen oder getrunken hat mindestens 10 Minuten still im „Sitz“ oder „Männchenmachen“ verbleiben. Das Futter kann speziell vorbereitet werden und sollte in kleineren Mahlzeiten verabreicht werden. Es ist wichtig, dass der Hund ausreichend Kalorien und Wasser zu sich nimmt.

Whippet Besitzer haben berichtet, dass betroffene Hunde besser mit einer Rohfütterung zurechtkommen. Außerdem gibt es einen „Fütterungsstuhl“, so dass der Whippet in aufgerichteter Position verbleibt und somit die Passage des Futters in den Magen begünstigt wird.

Es gibt einen Unterschied zwischen „Auswurf“ als Resultat eines Megaösophagus und Erbrechen. Meist, wenn das Futter hervorgewürgt wird, senkt der Hund seinen Kopf und das Futter oder Flüssigkeit schießt einfach aus dem Rachen ohne, dass der Hund würgt oder krampft, wie es beim Erbrechen der Fall wäre.

Es gibt zwei Formen der Krankheit

1)     Angeboren

Die Krankheit besteht bereits bei der Geburt oder kurz danach. Die Welpen haben ein schwaches Nervenkostüm, was sich aber im Alter verbessern kann. Es besteht die Möglichkeit, dass ein Gewebeband, das normalerweise vor der Geburt resorbiert wird, die Speiseröhre abschnürt und so den Auswurf / „Übergeben“ auslöst. Dies kann durch eine Operation entfernt werden, so dass eine reelle Chance besteht, dass die Behandlung erfolgreich ist

2)      Erworben

Hier kommt die Krankheit erst beim erwachsenen Hund vor und kann vielzählige Gründe haben, die eine tierärztliche Diagnose und Behandlung erforderlichen machen. Die Heilungsprognosen sind nicht sonderlich gut.

Die Krankheit kann nicht geheilt werden, man kann aber lernen, damit umzugehen. Die Behandlung umschließt experimentelle Fütterung hinsichtlich Futterart, gleicher Fütterzeitpunkt und Fütterung. Selbstaufopferung und Hingabe der Besitzer ist essentiell, wenn der Hund eine gute Lebensqualität haben soll. Einige Medikamente unterstützen die Magen-Darm-Tätigkeit.

 

Symptome:

  • Gewichtsabnahme
  • „Auswurf“ von Futter und Wasser
  • Fieber
  • Husten
  • Nasenausfluss
  • Speichelbildung
  • Mundgeruch
  • Schweres Atmen

 

Gründe für einen erworbenen Megaösophagus

  • Myasthenia Gravis: eine Autoimmunkrankheit, bei der die Nerven / Muskelverbindungen zerstört sind und dadurch die Peristaltik beeinträchtigen
  • Verengung durch eine Blockierung oder ein Trauma
  • Morbus Addison: eine seltene Störung der Cortisonproduktion, die den Oesophagus begünstigt
  • Hypothyroidism (Unterfunktion der Schilddrüse): kann gleichzeitig mit dem Megaösophagus auftreten, auch wenn sie nicht der Grund hierfür ist. Jedoch sollte bei Megaösophagus-Hunden auch die Schilddrüse getestet werden.
  • Kehlkopflähmung: beides Kehlkopf und Speiseröhre sind betroffen vom Tragus Nerv und können zusammen auftreten.
  • Vergiftung
  • Lupus: eine systemische Autoimmunkrankheit
  • Tetanus (Wundstarrkrampf)
  • Dysautonomie: ein Syndrom, das das gesamte Nervensystem betrifft
  • Tumore

Quelle: www.whippet-health.co.uk
Übersetzung: Petra Eßer-Dannhauer